ZIKA – Virus, gefährlich für Schwangere

Was bei einem gesunden männlichen Erwachsenen oder Frauen ohne Kinderwunsch gar keine oder grippeähnliche Symptome hervorruft, ist für Schwangere gefährlich. Die Rede ist vom ZIKA Virus, das ursprünglich aus Asien und Afrika stammt und gerade in Südamerika aktiv ist. Übertragen wird es primär durch die sogenannte Gelbfiebermücke oder Ägyptische Tigermücke, auf Englisch/Latein „Aedes Aegypti Mosquito“, eine Ansteckung von Mensch zu Mensch ist laut amerikanischen Berichten beim Sex möglich. Es soll nicht durch die Luft, also mit einer Tröpfcheninfektion, ansteckend sein. Als gesichert gilt, dass gerade in den ersten 3 Monaten einer Schwangerschaft schwere Schädigungen beim Kind auftreten können.

Das Virus wird in Medizinerkreisen auch ZIKV genannt. Es wurde 1947 erstmals in Uganda bei einem Rhesusaffen gefunden und gehört zu den Flaviviren (dazu gehören auch Hirnhautentzündung/Meningoenzephalitis, Gelbfieber, Denguefieber…). Die erste große Ausbreitung außerhalb des Ursprungsgebiets fand 2007 in Mikronesien (Südsee, Pazifik) auf den YAP-Inseln statt. Zurzeit, seit Ende 2015, breitet es sich in Südamerika, besonders Brasilien und Kolumbien, und der Karibik aus. 2014 wurde beim ersten Deutschen eine solche Infektion festgestellt, der aus Thailand zurückkehrte. Die aktuellen Risikogebiete kann man beim amerikanischen CDC – Center for Desease Control an Prevention einsehen. Das CDC verzeichnet Ende Januar 2016 noch keine Fälle in den USA, außer bei Heimkehrern aus tropischen Gebieten. Mittlerweile (August 2016) gibt es Infektionen in Miami und benachbarten Gebieten, übertragen durch Mückenstiche.

Eine Infektion wird bei vielen Menschen überhaupt nicht entdeckt, da sie keine Symptome entwickeln (70% – 80%). Andere bekommen idR leichtes Fieber, Kopfschmerzen, Erbrechen oder fühlen sich schwach und haben einen Hautausschlag, der in der Regel nach 7 Tagen wieder verschwindet. Todesfälle wurden bislang nicht im direkten Zusammenhang nur mit ZIKA gemeldet. Die Schwere der Erkrankung liegt wie gesagt von gar keinen Symptomen bis zur Ähnlichkeit mit einer Grippe. Zurzeit (August 2016) sieht es so aus, dass auch Erwachsene Schäden durch ZIKA nehmen können. In Europa haben 2016 folgende Länder Infektionen von ZIKA gemeldet, die von heimkehrenden Reisenden stammen: Deutschland, Schweiz, Niederlande, Schweden, England, Dänemark, Italien, Spanien, Portugal. Die USA haben einen Fall gemeldet, bei dem ZIKA durch Geschlechtsverkehr übertragen wurde – in den USA selbst.

Einen Impfstoff gibt es bislang nicht. Gegen eine Infektion durch Mückenstiche schützen die Tipps der DTG. Diese sollte man sowieso berücksichtigen, wenn man in die Tropen fährt und eventuelle Malariainfektionen möglich sind. Also: allgemein vor Mückenstichen schützen, dichte Kleidung und chemische Keule sind angesagt.

Bitte nehmen Sie die auch Reisehinweise des Auswärtigen Amtes ernst. Die WHO informiert ebenfalls über Infektionen. Schneller in der Pflege der Webseiten und verständlicher für den Laien sind in der Regel die Webseiten großer Zeitungen oder der Tagesschau. Die Bekämpfungsmaßnahmen gegen ZIKA laufen weltweit an. Brasilien, auch mit Hinblick auf die Olympiade, und weitere Staaten machen Ernst mit der Mückenbekämpfung. Die USA arbeiten an einem Impfstoff.

Nochmals, ZIKA ist nicht nur in Südamerika unterwegs! Es gibt genau so gut Infektionen in Asien und Afrika. Die Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin rät Schwangeren von der Reise in Infektionsgebiete ab!.

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