Auslands-Krankenversicherung

Auch im Ausland kann es einen erwischen. In Westeuropa (auch spanische Inseln), Polen, Tschechien, Ungarn und einigen anderen Staaten ist man in der Regel gut versorgt. Es gibt genügend gut ausgestattete Krankenhäuser, reichlich Ärzte, ein gutes Rettungswesen und reichlich Apotheken. Natürlich kann man in ländlichen Gebieten auch mal etwas länger auf einen Rettungswagen warten aber allgemein ist die Versorgung gut.

Griechenland – Krankenversicherung?

Das sieht in Griechenland schon anders aus, je nach Urlaubsort und Insel. Kreta hat reichlich Ärzte und brauchbare Kliniken – man muss nur die richtige finden und bezahlen können. Auf kleinen Inseln lässt die medizinische Versorgung jedoch deutlich nach. Auch in Großbritannien gibts Unterschiede zwischen dem NHS (National Health Service) und Privatkliniken. Das Gleiche gilt für die USA und Kanada, wo zudem die Behandlung richtig teuer ist. Das deckt eine normale deutsche Krankenversicherung nicht ab. Und selbst auf dem immer als sehr gut angepriesenen Kuba sollte man besser gleich in die teuren Kliniken für Ausländer gehen (wenn es nicht sowieso für Touristen vorgeschrieben ist). Mexiko hat gute Privatkliniken, die öffentlichen können durchwachsen sein. Und so weiter.

Leistungsumfang

Nun, zunächst einmal zahlt die deutsche Krankenkasse auch im Urlaub. Was sie jedoch zahlt, steht auf einem anderen Blatt. Mit einer privaten Krankenversicherung hat man schon einmal unterschiedliche Versicherungsbedingungen – je nach Tarif und Versicherung. Und auch die gesetzliche Krankenkasse deckt so manches nicht ab, was man im Notfall gerne hätte und gut gebrauchen könnte. Österreicher und Schweizer haben eh noch so unerfreuliche Sachen wie ggf. Selbstbehalt bei Selbständigen und private Zusatzversicherungen.

Die Lösung ist, neben einer richtig guten privaten Krankenversicherung, eine Auslands-Krankenversicherung. Für die Zeit des Urlaubs hat man damit die höheren (auch finanziellen) Risiken abgedeckt, als sie hier lauern.

Was sollte auf jeden Fall vorhanden sein:

  • Komplette Behandlung in guten Krankenhäusern des Gastlandes, ambulant oder stationär
  • Krankentransport in ein geeignetes Krankenhaus
  • Ärztehonorar, Medikamente
  • Einfache Zahnbehandlung, etwa zur Schmerzstillung oder bei Unfällen, einfache Reparatur von Zahnersatz
  • Schneller Rücktransport aus Ländern mit schlechter Versorgung, notfalls per Sonderflug – Ambulanzflug (geht bis ca. 50.000 EUR)
  • 24-Stunden Notrufnummer in Deutschland, Österreich oder der Schweiz
  • Die Versicherung sollte direkt mit dem Krankenhaus/Arzt abrechnen können und notfalls das Geld per Western Union, Paypal oder sonst etwas vorstrecken. In den USA bspw. hat man schnell einmal Zehntausend Dollar Behandlungskosten……
  • Zahlungsmodalitäten

    Prinzipiell bestehen 3 Modelle für Auslandskrankenversicherungen.

    1) Die Auslandskrankenversicherung erstattet das vorgestreckte Geld und rechnet dann mit Ihrer eigenen Krankenkasse deren Anteil ab.
    2) Ihre eigene Krankenkasse übernimmt den Pflichtanteil und Sie erhalten das zusätzlich ausgegebene Geld von der Auslandskrankenversicherung zurück.
    3) Ihre Auslandskrankenversicherung übernimmt alle Kosten.

    Hinweis für Privatpaptienten mit Selbstbehalt und / oder Rückerstattung: Natürlich ist hier die 3. Alternative die Beste. Die paar Euros mehr für eine passende Auslandskrankenversicherung sind weniger als der mögliche Verlust von ein paar Monatsrückerstattungen.

    Laufzeiten und Tarife

    Hier haben fast alle Versicherungen unterschiedliche Angebote. Mal sind sechs Wochen pro Jahr Auslandsaufenthalt abgedeckt, mal 50 Tage. Wer beruflich unterwegs ist, bekommt andere Tarife als Urlauber. Au-Pairs oder Studenten haben Unterschiede im Vergleich zu Work and Travel oder „incoming guests“.

    Sie müssen sehr genau wissen, was Sie tatsächlich brauchen. Nur dann können Sie Angebote der Versicherungen halbwegs miteinander vergleichen.

    Selbstauskunft, Ausschlusskriterien, Risiko

    Die Versicherungen verlangen unterschiedliche Informationen, etwa zu ihrem Gesundheitszustand. Seien Sie an dieser Stelle unbedingt ehrlich, sonst können Sie den Versicherungsschutz verlieren. Wer chronisch krank ist oder sonstwie sehr angeschlagen, muss eventuell ganz auf den Zusatzschutz verzichten – hier lehnen einige Versicherungen ab. Bitte nehmen Sie aber jetzt nicht aus Verzweiflung die nächstbeste und flunkern Sie nicht munter über den Gesundheitszustand herum. Ein erlogener Versicherungsschutz ist genau eins wert: Gar nichts.

    Auf der Welt gibt es genügend Gebiete, in die man besser nicht reist. Sei es beruflich oder privat. Wenn gewalttätige Konflikte toben, Umweltschäden die Gesundheit ruinieren oder eine Naturkatastrophe zuschlägt, sollte man sich weit entfernt davon aufhalten. Das sehen viele der Versicherungsfirmen ähnlich. Beispielsweise wird recht oft auf die Reisewarnungen des Auswärtigen Amts verwiesen, wo man sich besser nicht aufhalten sollte. Wer in Afghanistan, dem Südsudan, Libyen oder an der russischen Invasionsfront in der Ukraine herum läuft, dem hilft auch keine Versicherung mehr. Im doppelten Sinne.