Budapest

Lohnt sich auf jeden Fall. Budapest ist die Hauptstadt Ungarns und sehr geschichtsträchtig. In der Architektur finden sich sehr alte Gebäude, viel aus der österreichischen K&K Zeit, schöner Jugendstil und auch ansprechende, moderne Gebäude. Dazu kommen interessante Restaurants, schöne Einkaufsmöglichkeiten sowie ein sehr gutes Kultur- und Unterhaltungsangebot. Ich kann hier wirklich nur ein paar Highlights auflisten.

Fischerbastei

Eine große Burganlage erhebt sich in den Hügeln an der Donau, die Fischerbastei. Sie wurde im neoromantischen Stil bis 1902 erbaut. Oben in der Fischerbastei liegt auch die Krönungskirche für die ungarischen Könige. Von der Fischerbastei aus bestehen bei gutem Wetter ein exzellenter Blick über Budapest und sehr schöne Fotogelegenheiten.
Budapest Fischerbastei, Detailansicht Turm

Stephansdom

St. Istvan auf Ungarisch. Sollte man gesehen haben, eine beeindruckende Kirche. Sehr schön sind auch die Orgelkonzerte. Für einen sehr moderaten Eintritt bietet sich an verschiedenen Tagen ein kleines Konzert an. Einzuplanen ist ungefähr eine Stunde – von der Wartezeit bis zum Ende des Konzerts. Die Orgel ist wirklich gut und die Musiker können was.
Stephansdom Budapest

Kettenbrücke

Eines der Wahrzeichen von Budapest. Auch heute noch ist die Kettenbrücke eine wichtige Verkehrsader. Sie sieht vor allem in der Dämmerung und nachts sehr schön aus mit voller Beleuchtung, am besten vom Boot. Je nach Fahrtrichtung entstehen prima Motive Richtung der Stadtteile Buda und Pest, hier mit einem Blick auf den Burgpalast:
Bootsfahrt über die Donau mit Blick über die Kettenbrücke

Bäder

Budapest hat viele Thermalquellen. Entsprechend bildete sich schon früh eine Badekultur. Höhepunkte sind die prunkvollen Bäder aus der K&K Zeit, teilweise mit bemerkenswerten Jugendstilelementen. Das Gellert-Bad ist das bekannsteste. Wer es noch schöner haben möchte, kann das Szechenyi Bad, Allatkerti körut 9-11 besuchen – sehr groß aber auch sehr abwechslungsreich. Das Rudas Bad hat einen neuen Wellnessbereich und lädt freitags wie samstags bis sehr spät in die Nacht zu einem Besuch ein. Wer es moderner möchte, ist im Dagaly Bad richtig. Das Lukas Bad hat ebenfalls eine modernere Architektur. Daneben sind kleinere Anlagen verfügbar. Allgemein heißt Bad auf Ungarisch Furdo. Also ruhig einmal die Augen aufhalten und schauen, was man besuchen kann. Ich würde für einen längeren Wochenendtrip auf jeden Fall das Szechenyi einplanen.
Budapest Gellert Bad

Die Markthalle

Bietet viele und sehr leckere ungarische Produkte. Die Markthallen an der Vamhaz krt. 1-3 sind aus einer leichten Stahl- und Glaskonstruktion mit jeweils imposanten Seitenmauern. Hier sind leckere Früchte und alles rund um Paprika erhältlich. Dazu lockt eine Riesenauswahl an Salamis. Würde ich auf jeden Fall besuchen. Dabei lohnt auch ein Besuch in den Restaurants, oben im ersten Stock.
Markthalle Budapest

Parlament

Ein riesiges Gebäude mit interessanten architektonischen Details direkt an der Donau. Besichtigungen und Führungen können im Voraus gebucht werden. Die tägliche Anzahl der Besucher ist limitiert, also besser rechtzeitig anmelden. Deutschprachige Führungen sind verfügbar und beinhalten das Treppenhaus, eine Besichtigung der Kronjuwelen. Einzurechnen ist ungefähr eine Stunde, hier gibts die Eintrittskarten fürs Parlament. Kleiner Tipp: Bürger der europäischen Union bekommen eine deutliche Ermäßigung.
Budapest, Parlament vom gegenüber liegenden Ufer der Donau

Kultur

Das Agebot ist extrem weit gefächert. Die Oper bietet in einer sehr guten Qualität klassische Konzerte, Operettten und Opern in der Andrassi Ut (Einkaufsmeile). Das Museum der bildenden Künste am Heldenplatz hat eine hoch interessante Ausstellung. Die Exponate reichen von der Klassik mit Bildern holländischer oder flämischer Meister über einen recht großen Bestand an Italienern bis in die Moderne mit Cezanne, Manet oder Toulouse-Lautrec. Dazu kommt eine der weltweit größten (und besten) Sammlungen von Grafiken. Leider wird aktuell noch bis 2018 renoviert. Das Lustspielhaus am Ring hat interessante Aufführungen. Jede Menge kleine Theater, Galerien oder auch sehr gute Jazzclubs finden sich.
Budapest Oper in der Andrassi Ut

Architektur

Herrschaftliche Stadthäuser aus der K&K Zeit oder repräsentative Staatsbauten sind vielfältig vorhanden. Teils sind die Gebäude restauriert, teilweise noch nicht. Das sagt nichts über den inneren Zustand aus. Gerade Ferienwohnungen in Stadthäusern haben oft einen sehr hohen Standard hinter einer bröckeligen Fassade. Jugendstilelemente tauchen überall im Stadtbild auf. Wer mit offenen Augen durch Budapest geht, findet so manches Kleinod. Schöne Gebäude, die noch im Dornröschenschlaf liegen, kommen sukzessive zu sehr schönen Renovierungen. Die Architektur ist bez. Klassizismus gut vergleichbar mit Prag.
Architektur: Innehof eines Stadthauses in Budapest

Kaffeehäuser

Genau wie in Wien existiert eine lange Kultur der Kaffeehäuser. So manche Pracht hat den Kommunismus überlebt. Wer mittags oder vor dem Abendessen stilvoll und gut genießen möchte, kann sich Starbucks sparen ;-). Tipps: Cafe Central, Károlyi Mihály u. 9. Im Burgviertel an der Matthiaskirche liegt das Cafe Ruszwurm, Szentharomsag u. 7 – die älteste Konditorei Budapests. Das Book Cafe an der Andrassy ut 39 besteht aus dem noblen, ehemaligen Ballsaal des Pariser Modehauses, umgeben von einer Buchhandlung und Büroflächen. Cafe Eckermann ist am Goethe-Institut, Raday u. 58. Modern in einem Park liegt das Cafe Hütte am Freiheitsplatz, Szabadsag ter. Oder wie wäre es mit dem Cafe Alibi, Egyetem ter 4 – prima Qualität! Daneben lohnen sich zig andere Cafes, von klassisch über flippig bis zum Designerobjekt.

Essen, Restaurants

Das wichtigste Wort auf Ungarisch: Etterem. Heißt übersetzt Restaurant ;-). Essen ist erstaunlich günstig und oft sehr gut. Wer wenig Anspruch hat, bekommt schon für gerade einmal 3 Euro genug brauchbare Pizza und ein Getränk bei den Filialen von Pizza King. Natürlich geht das auch sehr viel leckerer. Total unscheinbar erscheint das Bistro Zeller, Izabella utca 36-38 – richtig gut! Comme Chez Soi, Aranykez u. 2, Budapest – absolut auch was für den feinen Gaumen. Wie wärs mit der St.Andrea Wine & Gourmet Bar – Bajcsy-Zsilinszky U. 78, sehr schön. Das Onyx Restaurant am Vorosmarty ter 7-8 bietet gehobene Atmosphäre, wenn auch etwas teuer. Eher mit klassischem Ambiete erfreut das Halaszbastya Restaurant – Eszaki Hiradastorony – sehr gut. Bock Bistro – Erzsebet krt.43-49, auch gut! Divin Porcello – Apaczai Csere Janos utca 7, lecker! In einer unattraktiven Seitenstraße liegt das Ruben – Magyar utca 12-14. Das waren nur ein paar Empfehlungen. Und die reichen schon von richtig, Entschuldigung, geiler ungarischer Küche bis in den Sternebereich.

Shopping

Neben den üblichen Läden wie H&M und anderen großen Ketten hat Budapest Filialen der nobleren Modemarken. Kann man besuchen, muss man nicht. Für mich interessanter sind die kleinen aber feinen Designer aus Ungarn. Dann bietet sich ein Spaziergang über die Kiraly utca an. Vom Deak Ferenc Platz bis zur Nagymező ut liegen Designläden, ziemlich flippige Boutiquen und auch der ein oder andere Shop mit Innendeko. Oder darf es der Retro-Look sein? Retrock, Anker köz 2-4. Dazu kommt mit der Andrassi ut eine klassische Flaniermeile. Lohnend sind auch teilweise sehr hochwertige Lederwaren zum günstigen Preis.

Schuhe

Nicht wenige Menschen besuchen Budapest wegen der handgefertigten Schuhe. Bei Laslo Vass, Haris köz 2 sind perfekt gefertigte Schuhe für den eleganten Herrn und auch die Dame erhältlich. Ein weiterer guter Schumacher ist Istvan Toth (lange Ladezeit der Webseite), Vamhaz Krt 10. Bei Vass gibts Maßschuhe als Option, bei Toth nur Maßschuhe. Kosten jeweils ein paar Hunderter, sind aber hervorragend.
Budapest, Schuhmacher Laszlo Vass

Sightseeing

Sehr praktisch sind Hop on Hop off Busse. Für umgerechnet 22 Euro kann man zwei Tage lange verschiedene Sightseeingrouten befahren. Wo es interessant ist: einfach aussteigen und beliebig lange bleiben. Dann nimmt man eben den nächsten Bus und fährt zum nächsten Highlight weiter. Die Busse fahren entlang touristisch interessanten Routen und man spart sich das Umsteigen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Was man auf jeden Fall machen sollte: Eine Schiffstour bei Nacht über die Donau – das ist oft im Preis für Hop-Busse enthalten. Die Gebäude werden nachts extrem stimmungsvoll angeleuchtet.
Sightseeing in Budapest

Geld, Umtausch

Landeswährung ist der Forint. Für einen Euro bekommt man, je nach Wechselkurs, um 290 bis 315 Forint. Ich würde ausdrücklich nicht Interexchange nehmen (das ist die erste Wechselstube, wenn man zum Ausgang des Flughafens Budapest geht), dort ist mir der Kurs zu schlecht. In der Stadt gibt es genügend Wechselstuben und bei vielen Geschäften oder Restaurants ist Kartenzahlung problemlos. Wer auf Nummer sicher gehen will, tauscht so um die 50 Euro bei der heimischen Bank und dann in der Budapester City.

Vorsicht, Betrug

Oft werden vermeintlich günstige iPhones auf der Straße angeboten. Nicht kaufen, das ist Chinaschrott in nachgemachten Apple Gehäusen. Wer auf der Straße angesprochen wird von jungen Damen, die eine vermeintlich tolle Bar kennen: Abzocke. Dann werden Phantasiepreise für Drinks abgerechnet. Vorsicht vor Taschendieben. Geldumtausch nur in Wechselstuben oder bei der Bank. Vorzugsweise Geldumtausch nicht an Touristenhotspots. Aufpassen bei Geldautomaten. Nur Geldautomaten richtiger Banken nutzen, sonst werden irre Gebühren draufgerechnet. Dabei aber darauf achten, wie umgerechnet wird.

Sprache

Ungarisch hat zig Fälle, Deklinationen, Konjugationen und was auch immer. In sich ist die Sprache extrem logisch und sauber aufgebaut, nur kann ein Besucher mit einer germanischen oder romanischen Sprache nichts verstehen. Gott sei Dank sprechen die meisten Ungarn entweder Deutsch oder Englisch. Sprich: man kommt gut durch.

Flughafentransfer

Zwei Möglichkeiten: Taxi oder Minibus. Beides bringt den Touristen zuverlässig ans Ziel. Das Taxi kostet in der Regel um 20 -25 Euro bis ins Zentrum.