Türkei zusammengebrochen

Die Buchungszahlen für Reisen in die Türkei sind nach dem massiven Rückgang im letzten Jahr nochmals zusammengebrochen. Europaweit fehlen Millionen Buchungen. Was der Sultan und seine Kumpane treiben, schreckt ebenso ab, wie die latente Terrorgefahr und das faktisch nicht mehr vorhandene Rechtssystem (die Wut des Despoten kann auch Urlauber treffen….) – siehe auch die deutlichen Reisewarnungen des Auswärtigen Amts.

Das betrifft bei weitem nicht nur Deutschland, von wo nochmalige Buchungsrückgänge bei einzelnen Reiseanbietern bis zu 60 Prozent kursieren. In den Niederlanden melden Corendon und TUI massive Einbrüche. Und zwar schon vor den gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen AKP-Anhängern und der niederländischen Polizei. Die neue Eskalation fällt in die Hauptbuchungszeit und drückt das Interesse am Urlaubsland Türkei in nie dagewesene Tiefen. Gleiches hört man aus Belgien, Dänemark, Österreich und der Schweiz. Eigentlich reisen in die Türkei derzeit nur noch Biligtouristen, denen eh alles egal ist, oder Migranten, welche Sympathien für das Regime pflegen. Der Rest, Familien, Mittelklasseurlauber, Golfspieler, All-Inclusive-Fans, Kulturinteressierte, Luxusurlauber, macht einen ganz großen Bogen um das Land. Die Attraktivität ist hin, die Türkei ist unbeliebt.

Im Gegenzug boomen Ziele wie Griechenland, Spanien (Festland und Inseln), Portugal, Frankreich als Alternativen. Auch bleiben viele deutsche Urlauber lieber ganz einfach in heimischen Gefilden und reisen beispielsweise an Nordsee oder Ostsee. Dazu kommen mit Ungarn, Kroatien und Bulgarien sehr preiswerte Reiseziele, die in diesem Jahr deutliche Zuwächse haben. In allen europäischen Bereichen wird es voll, richtig voll. Holland und Belgien sind sowieso immer beliebt. Bis hin nach Polen/Ostsee mit den Seebädern suchen die Urlauber einen Ausgleich. Mallorca vorneweg, alle griechischen Inseln, Kanaren – überall sind wachsende Buchungszahlen erwartet. Die Reiseanbieter haben ihre gesamte Flugplanung geändert und ziehen reihenweise Kapazitäten von der Türkei auf europäische Ziele um.

Gleichzeitig ist auf der Langstrecke die Karibik sehr stark – was aufgrund des nicht so günstigen Umtauschkurses (im Vergleich zu früher) zum Euro erstaunt. Dominikanische Republik ist konstant, Kuba läuft gut, Mexiko ist beliebt. Wo ebenfalls eine sehr hohe Buchungszahl gemeldet wird: Kreuzfahrten. Alle Regionen, alle Schiffsklassen, Familien oder Paare, Rentner oder Singles.