Ein absolut empfehlenswertes Highlight im Urlaub auf Curacao ist der Christoffel-Park. An der Straße nach Westpunt liegen nach ca. 30 Minuten Fahrzeit von Willemstad drei ehemalige Plantagen, die heute zu einem Nationalpark geworden sind. In den Gebäuden der Savonet-Plantage befindet sich ein kleines Museum, das die Geschichte des Parks und natürlich auch von Curacao selbst schildert.
Man kann den Park zu Fuß aber noch besser mit dem Auto erkunden. Auf dem Gelände der Savonet-Plantage gibt es eine Verkaufsstelle für Autofahrten durch den Park – mit dem eigenen Auto oder Mietwagen. Für rund 20 Euro ist man mit zwei Personen dabei, inklusive einer Karte des Geländes. Der Besucher erhält einen Chip, mit dem sich die Schranke zu einer Einbahnstraße quer durch den Park zur Küste öffnet. Von der Savonet-Plantage aus führt eine Route Richtung Küste. Dort geht es bis an die Abbruchkanten des Felsgesteins heran. Beeindruckend ist neben der Landschaft und den Tieren sogar das Wetter: in einer Region des Parks können dichte Wolken am Berg hängen, während es am anderen Ende Sonnenschein pur gibt.
An der Küstenroute im Christoffel-Park liegen mehrere Höhlen. Dort sind einige Überbleibsel indianischer Siedler zu finden. Allerdings sind die Höhlen besonders in der kurzen Regenzeit sehr schwül und etwas rutschig. Wer hinein möchte, sollte sich eine kleine Taschenlampe besorgen oder zumindest mit dem Handy vor sich her leuchten.
Wie auch auf der Bergroute erwartet den Besucher des Parks eine abwechslungsreiche und beeindruckende Fahrt mit vielen Aussichtspunkten. Das Gelände ändert sich von hügeligen Teilen, sehr heißen Plateaus direkt an der Küste über Kakteengebiete bis hin zu überwucherten Straßen, die durch eine Art kleinen Dschungel führen. Im Dschungelteil ist es zappenduster und man muss das Licht einschalten, an der Küste brennt die Sonne gleißend hell.
In der kurzen Regenzeit sind einige Straßen des Parks regelrecht geflutet. Macht aber nichts, ist nicht tief und man kann auch mit normalen Fahrzeugen locker hindurch. Zumindest, so lange man langsam und vorsichtig fährt. Aber auch aufgrund der Tierwelt und des landschaftlichen Reizes verbietet sich sowieso ein Durchrasen. Erstens könnte das Fahrzeug beschädigt werden, zweitens verpasst man einfach zu viele, wunderschöne Motive und Eindrücke.
Noch schöner ist die Route durch die Hügel rund um den Christoffel-Berg. Von Savonet gehts nur einmal quer über den Weg naar Westpunt. Mit dem Chip vom Verkaufsbüro öffnet sich auch hier eine Schranke und gibt den Weg frei auf eine sehr lang gezogene Einbahnstraße, die kreuz und quer durch den Bergteil des Parks läuft. Etwas irritierend ist das Verhalten der unzähligen Echsen. Die sitzen sonnend auf der Straße und ergreifen erst im letzten Moment die Flucht. Entsprechend wuselt es vor dem Auto, man schreckt zig Echsen auf. Bei den erlaubten 25 km/h passiert ihnen jedoch nichts, da sie an die Autos gewöhnt sind.
Neben solchen dicken Leguanen sind unzählige, kleinere Echsen vorhanden. Deren Tarnung ist teilweise so gut, dass man sie erst für einen Ast hält – bis sie entsetzt davonrasen. Wer sich langsam herantastet, bekommt eine Menge Fotomotive und kann den Echsen viele lustige Posen entlocken.
Da verreisst man fast die Kamera vor Lachen. Ungefähr in der Größe eines Bussards sausen Raubvögel hinter Kaninchen und Echsen her. Nicht nur in der Luft sondern viel öfter durchs Unterholz und über die Straße. Irgendwie fühlt man sich an Comics erinnert, wenn so ein eigentlich ziemlich beeindruckender Vogel wie verrückt und reichlich staksig Haken schlägt oder hinter Haken schlagenden Beutetieren her ist ;-). Genauer könnte es sich um einen Karibikkarakara oder Schopfkarara aus der Familie der Geierfalken handeln. Die lokale Bezeichnung ist Wara Wara.
Überall wimmelt und wuselt es im Gebüsch. Entsprechend gibt es auch Raubtiere, wie hier einen Raubvogel. Wer die Augen im Park aufhält, findet zig verschiedene Tierarten.
Wie wärs mit einem Blick auf den Christoffel-Berg? Wenn der Wind von einer bestimmten Richtung weht, trägt er feuchtheiße Meeresluft an eine Hügelkette. Die Luft wird an der Hügeln hochgeschoben und kondensiert zu Wolken. Das Resultat kann sein, dass es auf der einen Seite der Insel kräftig regnet, während auf der anderen Seite in nur ca. 5 Minuten Fahrentfernung den ganzen Tag die Sonne scheint.
Von der Bergroute aus hat man verschiedene Aussichten auf umgebende, ehemalige Plantagen. Der Weg führt auch an den Ruinen des Landhuis Zorgvlied vorbei. Dort wuseln zig Echsen zwischen den Steinen und Kakteen herum. Ein Weg führt vom Parkplatz an Zorgvlied durch den Dschungel rund um die ehemaligen Gebäude herum. Mit Turnschuhen ist man bestens ausgerüstet, Badeschlappen würde ich dagegen nicht anziehen.