Wie ich schon einmal geschildert habe, fühlt man sich bei der Curacao Reise oft in vergangene Zeiten zurückversetzt. In Willemstad und natürlich auch auf dem Land gibt es viele alte Gebäude, die richtig schnuckelig wirken. So, als wäre man direkt in früheren Jahrhunderten and Hollands Küsten gelandet. Die Details und Geschichten der Gebäude sind unzählig. Typisch für Curacao im ländlichen Bereich sind Ockerfarben und Weiß. Viele größere Bauwerke, wie z.B. diese Kirche, repräsentieren die Farbgebung der älteren Gebäude.
Allgemein waren Plantagen und Landhäuser auf der ganzen Insel verteilt. Sie liegen immer in Sichtweite, damit man sich bei Sklavenaufständen oder Piraten gegenseitig etwas schützen konnte. Heute sind die meisten mit einer anderen Funktion belegt. Die Savonet Plantage ist ein kleines Museum und dort erhält man die Eintrittskarten zu den beiden Nationalparks am Christoffelberg und Shete Boka. Das Landhuis Daniel ist ein Restaurant. Zorgvlied liegt verfallen im Christoffelpark – man kommt bei der Autotour durch den Park dort vorbei.
Ebenso interessant sind die unterschiedlichen Eindrücke während der Tageszeiten und natürlich auch dem gerade vorhandenen Licht. Was im Dunst des Morgens noch etwas blass aussieht, strahlt farbenfroh in der Mittagssonne oder glüht im Abendrot. Die Luftfeuchtigkeit zieht dabei langsam weg, wie man am folgenden Beispiel sieht, das ich vom Christoffelberg mit einem superlangen Tele aufgenommen habe:
Ein wenig abwarten, ein paar Kurven weiter auf der Straße, der Dunst wird weniger und schon ändert sich das Licht.
Als totales Kontrastprogramm dient die alte Zorgvlied-Plantage. Hatte ich schon mal beim Besuch des Christoffel-Parks erwähnt. An der Stelle sei gesagt, dass es auf der Straße durch den Park sehr ruhig werden kann. Man hört auch aus der Ferne nichts mehr. Die Geräusche der paar anderen Autos werden von den Hügeln und der Vegetation verschluckt. Übrig bleiben diverse Tierrufe, die Ruine und der Weg durch den Urwald. Etwas unheimlich :-).
Weiter gehts nach Willemstad. Die Bilder der berühmten Handelskade dürften bekannt sein. Wenn man aber auch mal ruhig durch die Seitenstraßen schendert, entdeckt man diverse reizvolle Gebäude. Alles mögliche aus der Kolonialzeit ist heute entweder ein Geschäft, ein Restaurant oder auch Sitz von Behörden. Es lohnt sich definitiv, einfach mal kreuz und quer mit dem Rucksack durch die Stadt zu laufen.
Auch nachts finden sich in Willemstad genügend Motive. Die tagsüber schon knallbunten Fassaden werden in diversen Farben angeleuchtet, was einige reizvolle Motive mit sich bringt.
Man kann es nur nochmals betonen: knallbunt. Als Beispiel das Kaufhaus Penha in Willemstad Punda. Tagsüber ockerfarben und weiß, nachts……. grüüüüüün.
Dreht man sich um, schweift der Blick auf Otrabanda. Nicht ganz so knallbunt wie Punda aber immerhin. Es macht schlichtweg einen Höllenspaß, mit der Kamera durch die Stadt zu schlendern. Hübsche Motive gibt es satt. Kleiner Tipp, wenn auch etwas schaukelnd: Sobald sich die Königin Emma Brücke öffnet, einfach auf der Brücke bleiben und schon erreicht man sonst unzugängliche Perspektiven.
Selbst Details wirken noch interessant. Hier ein Giebel, dort ein Eingang, da ein gewönlicher Erker.