An der Straße nach Westpunt liegt rechts zur Küste hin der Shete Boka Nationalpark. Ok, allzu groß ist er nicht, jedoch absolut besuchenswert. Von einem Parkplatz führt ein kurzer Fußweg direkt an die Küste mit ziemlich beeindruckenden Felsformationen. Zunächst geht es in eine immer breiter werdende Vertiefung. Es handelt sich um einen Graben, wie er überall auf Curacao an der Felsküste quer durchs Gestein läuft. Rechts und links lungern ein paar Echsen herum, die sich bei Annäherung fluchtartig die Wände hoch flüchten.
Durch diese hohle Gasse muss er kommen………
Dann gehts ein paar Stufen hoch und der Besucher erreicht den Zugang zu einem durch Wasser freigeschlagenen Einschnitt in den Küstenfelsen. Von dort aus kann man von einer Aussichtsplattform auf terrassenartige Strukturen schauen, gegen die das Wasser andonnert.
Je nach Wellengang entsteht ein permanentes Donnergeräusch.
Direkt daneben ist ein Einstieg in eine Höhle. Man kann sich an einem kurzen Seil festhalten und betritt die Höhle mit Blick auf die hereintosende Brandung. Jedes Mal, wenn eine Welle eintrifft, erklingt ein dumpfes Grollen und Gischt wird wie durch einen Fön bis in den Höhlenzugang geblasen. Sieht sehr gut aus und fühlt sich auch beeindruckend an. Allerdings habe ich hier auf das Fotografieren verzichtet. Erstens ists dort aufgrund der Gischt immer etwas glitschig und zweitens reagiert eine Digitalkamera nicht sehr gut auf Salzwassernebel. Ergo blieb die Kamera draußen.
Eben noch Wasser und reichlich Grün, jetzt fast eine Mondlandschaft.
Von der Höhle aus gehts ein paar Stufen bergauf und schon sieht die ganze Landschaft komplett anders aus. Die in langer Zeit angehobene Küste ist jetzt fast eine Wüste aus ehemaligem Korallengestein. Es ist bei Sonnenschein dort knallig heiß und ich empfehle für den Besuch in Shete Boka ganz klar einen Tag mit ein wenig Bewölkung oder gleich früh morgens. Zwar gibt es nicht allzu lange Wege aber das Gestein heizt sich heftig auf, während gleichzeitig die Sonne von oben einstrahlt. Das ist definitiv waaaaaaarm.
So siehts vom Christoffel Park fotografiert aus. Mit 400mm Teleobjektiv herangeholt.
Dazu gibt es noch zwei weitere Sehenswürdigkeiten, die man in Shete Boka gesehen haben sollte. Zum einen existiert eine natürliche Brücke, welche das Wasser im Laufe der Zeit aus dem Stein ausgeschwemmt hat. Zum anderen ist „Het Pistool“ beeindruckend. Hier rauscht und donnert das Wasser in die Felsen und wird nach oben umgelenkt. Resultat ist bei passender Dünung ein Wasserstrahl, der fast wie ein Geysir in die Höhe schießt. In beiden Fällen habe ich auf Fotos verzichtet, alldieweil es nicht bewölkt war, der Kamerarucksack einige Kilos wiegt und mir waaaaaaarm war.