Schon wieder sind diverse Sachen bei Fluggesellschaften schief gelaufen. Air Berlin stellt sämtliche Langstrecken bis zum 15. Oktober ein. Damit verfallen rund 100.000 bereits bezahlte Tickets. Diese sind jetzt Teil der Insolvenzmasse. Entsprechend werden die Kunden einen Großteil der vor dem Insolvenzverfahren gebuchten Euros verlieren und vielleicht nach Jahren noch einige, wenige Euros zurückbekommen. Machen kann man daran gar nichts. Erkundigen Sie sich auf jeden Fall, wie es mit den Rückflügen von Air Berlin aussieht! Wenn der Flug Bestandteil einer Pauschalreise ist, muss der Veranstalter Ersatz leisten! Und dieser Ersatz wird garantiert nicht zur gleichen Zeit wie der geplante Air Berlin Flug fliegen! Also lieber nachfragen!
Ryanair hats vielleicht bei seinem Personal übertrieben. Die Iren sind bekannt für Scheinselbständigkeit bei Piloten, geringe Gehälter und Knauserigkeit allgemein beim Bordpersonal. Die Personaldecke ist so dünn geworden, dass reihenweise Flüge ausfallen, insgesamt geschätzt 2.100. Offiziell heißt das dann: „Probleme bei der Urlaubsregelung“. Ha, ha, ha. Ryanair will die gekauften Tickets ersetzen. Nun, da wären aber noch die europäischen Fluggastrechte. Hier lohnt es sich, sehr genau hinzusehen. In einigen Fällen kann sich ein Reisender deutlich höheren Schadenersatz holen, worauf Ryanair natürlich nicht hinweist. Also, liebe Flieger, gucken Sie mal hier nach: Fluggastrechte Wikipedia, was eine Fluglinie bezahlen muss und unter welchen Umständen. Toll, da knausert man ohne Ende, macht andere Linien kaputt und wer ist der Dumme? Natürlich der Kunde.
Dann hat noch der britische Charterflieger Monarch von jetzt auf gleich komplett den Betrieb eingestellt. 110.000 Urlauber sitzen fest, 300.000 Tickets verlieren ihre Gültigkeit. Zurzeit bastelt die englische Regierung an einer Lösung mit anderen Chartergesellschaften. Monarch hat seine Lizenz verloren und wird wahrscheinlich nie wieder starten.
Allgemein rücken Airlines (vor allem Billigflieger) nur sehr ungern Geld als Schadenersatz heraus, wenn sie es erst mal in der Kasse haben. Ryanair und Air Berlin ziehen sich wie Gummi. Der einzelne Fluggast wird abgewimmelt, es werden Kleckerbeträge oder Fluggutscheine angeboten. Blödsinn. Wenns eine Airline richtig versaut hat, kann man seine berechtigten Forderungen mit Hilfe von Spezialisten durchsetzen. Flightright und Fairplane beispielsweise übernehmen gegen eine geringe prozentuale Gebühr das Inkasso bei der Airline. Abgerechnet wird nur im Erfolgsfall. Bei beiden Firmen, anders als bei Privatpersonen, wissen die Fluglinien, dass es ernst wird. Sie zahlen.